Musik und ihre Wirkung

Akustisches Wahrnehmungsvermögen gibt es bereits vor der Geburt. Das erste Lebensjahr ist entscheidend für die Entwicklung des Hörvermögens. Im späteren Verlauf bestimmt dann ein gut ausgeprägtes Hörvermögen die Fähigkeiten, Sprechen und Lesen leichter und besser zu erlernen. Und wer gut sprechen und lesen kann, ist fit für das Leben! Musik hilft dabei…

Schallimpulse – und damit einen ersten Eindruck von Musik – können bereits Ungeborene wahrnehmen und entwickeln damit in frühestem Stadium ein für die weitere Entwicklung entscheidendes Sinnesorgan – das Gehör.

Wie weit schon das Ungeborene in der Lage ist, Musik zu erkennen und zu erinnern, zeigt die Tatsache, dass viele Kinder später das Lied als ihr „Lieblingsstück“ benennen, das die Mutter während der Schwangerschaft gesungen oder auf einem Instrument gespielt hat.

Nach der Geburt gehört das akustische Wahrnehmen weiterhin zu den frühesten Sinnesentwicklungen, die der werdende Mensch erkennen und zuordnen kann. Worte kann das Neugeborene natürlich noch nicht verstehen, es erkennt aber eine (vertraute) Stimme und eine Satzmelodie. Im Alter von etwa zwei Monaten kann der Säugling Melodien und Rhythmen unterscheiden, ab drei Monaten ist er sogar bereits in der Lage, die Sprachmelodie der Mutter nachzuahmen. Das erste Lebensjahr des Menschen entscheidet durch die Entwicklung der akustischen Wahrnehmungsfähigkeit – und nichts anderes bedeutet Musik in diesem frühen Stadium – in ganz besonderer Weise, in wie weit sich später verwandte Lernprozesse gestalten. Nie mehr in seiner Entwicklung wird der Mensch so aufnahme- und entwicklungsfähig sein wie jetzt, weshalb man das erste Lebensjahr auch als „kritische Periode“ oder – positiver – als „offenes Fenster“ bezeichnet.
Eine frühmusikalische Erziehung erhöht nicht nur das ursächlich mit Harmonie und spielerischem Umgang verbundene Wohlempfinden, sondern fördert ganz konkret die Entwicklung des Kindes auf vielen verschiedenen Ebenen.